Diese 11 wichtigsten Flugbahnen im Golf, die du kennen musst

So kannst du die Golfball-Flüge richtig bezeichnen, um wie ein Profi zu sprechen

von Tobias Bojko

11 Flugbahnen im Golf

Jeder Golfer, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, kennt das Problem: Ein Schlag fühlt sich gut an, aber der Ball fliegt in eine ganz andere Richtung als geplant. Diese Flugbahnen im Golf (Fehlschläge) haben verschiedene Bezeichnungen, wie Hook, Pull Hook, Slice, Push und andere, die auf die Flugbahn und den Verlauf des Balls hinweisen. Um dein Spiel zu verbessern, ist es entscheidend, diese Fehlschläge zu verstehen und die zugrunde liegenden Ursachen zu kennen. In diesem Artikel erkläre ich dir die häufigsten Fehlschläge und gebe dir Tipps, wie du sie beheben kannst. Diese Flugbahnen gelten in meinem Beispiel für Rechtshänder, Linkshänder müssen alle Schläge entsprechend umkehren.

1. Gerader Schlag

Der gerade Schlag ist das Ziel, nach dem alle Golfer streben: Der Ball fliegt exakt in die Richtung, in die du gezielt hast, ohne abzuweichen. Um dies zu erreichen, müssen alle Elemente deines Schwungs – Griff, Haltung, Schwungbahn und Timing – perfekt aufeinander abgestimmt sein.

  • Neutraler Griff: Ein Griff, bei dem weder die linke noch die rechte Hand übermäßig dominant ist.
  • Gerader Schwungpfad: Der Schläger schwingt auf einer neutralen Bahn durch den Ball, ohne zu stark von außen oder innen zu kommen.
  • Schlagfläche im Treffmoment: Der Schlägerkopf ist genau im rechten Winkel zur Ziellinie, sodass der Ball ohne Seitenspin startet.

Tipps zur Erreichung eines geraden Schlags:

  • Griffposition überprüfen: Achte darauf, dass dein Griff weder zu stark noch zu schwach ist. Zwei bis drei Knöchel der linken Hand sollten sichtbar sein.
  • Schwungbahn trainieren: Übe mit Markierungen oder Hilfsmitteln, um eine möglichst neutrale Bahn zum Ball zu finden.
  • Regelmäßiges Feedback: Nimm deinen Schwung auf Video auf, um sicherzustellen, dass Schlagfläche und Schwungpfad harmonieren.

2. Fade

Der Fade ist ein kontrollierter Fehlschlag, bei dem der Ball leicht von links nach rechts fliegt (für einen Rechtshänder) – jedoch weniger extrem als ein Slice. Viele Golfer nutzen den Fade bewusst, um Hindernisse zu umgehen oder den Ball auf einem Dogleg-Loch sicher ins Spiel zu bringen.

  • Leicht geöffnete Schlagfläche im Treffmoment: Dadurch entsteht ein minimaler Rechtsdrall.
  • Schwungbahn von innen nach außen: Der Schläger trifft den Ball etwas von innen und lässt ihn nach rechts kurven.

Tipps zur Kontrolle eines Fades:

  • Schlagfläche bewusst öffnen: Stelle sicher, dass der Schlägerkopf im Treffmoment leicht geöffnet bleibt.
  • Schwungbahn steuern: Halte den Schlägerpfad relativ neutral, um den Fade gezielt herbeizuführen.
  • Timing beachten: Ein sanfter Übergang vom Aufschwung zum Abschwung hilft, den Fade zu kontrollieren.

3. Draw

Der Draw ist das Gegenstück zum Fade: Eine sanfte Kurve des Balls von rechts nach links (für einen Rechtshänder), die oft mehr Weite und Kontrolle bietet als ein gerader Schlag. Viele Spieler streben einen Draw an, da er als leistungsstärker gilt und den Ball besser in der Luft hält.

  • Leicht geschlossene Schlagfläche im Treffmoment: Der Schlägerkopf gibt dem Ball einen kleinen Linksdrall.
  • Schwungbahn von innen nach außen: Der Schläger kommt auf einer leichten Innenbahn zum Ball und sorgt für die gewünschte Flugkurve.

Tipps zur Erreichung eines Draws:

  • Griff anpassen: Drehe deine Hände minimal im Uhrzeigersinn (für einen Rechtshänder), um eine leicht geschlossene Schlagfläche zu fördern.
  • Schwungpfad üben: Führe den Schläger etwas stärker von innen, aber ohne übertriebene Bewegungen.
  • Gleichmäßiges Timing: Eine fließende Körperdrehung und eine entspannte Armbewegung fördern einen sanften Draw.

4. Push Hook

Der Push Hook ist eine Mischung aus einem Push und einem Hook. Der Ball startet gerade nach rechts (für einen Rechtshänder), macht dann aber eine starke Kurve nach links. Im Grunde verbindet der Push Hook die Merkmale eines Pushes (offene Schlagfläche und Schwungbahn von innen nach außen) mit einer extrem geschlossenen Schlagfläche, die den Ball in eine ungewollte Linksflugbahn zwingt.

  • Zu starke Innen-Außen-Schwungbahn: Der Schläger kommt zu weit von innen, aber die Schlagfläche ist so geschlossen, dass der Ball links abbiegt.
  • Geschlossene Schlagfläche im Treffmoment: Ein falscher Griff oder übertriebenes Drehen der Hände im Abschwung kann zu einer stark geschlossenen Schlagfläche führen.
  • Timing-Problem: Wenn die Armbewegung der Körperrotation zu stark voraus ist, wird die Schlagfläche geschlossen und der Ball fliegt unkontrolliert nach links.

Tipps zur Korrektur:

  • Schwungpfad neutralisieren: Achte darauf, dass dein Schläger in einer neutraleren Bahn zum Ball kommt. Übe gezielt, den Schläger im Treffmoment parallel zur Ziellinie zu führen.
  • Griffposition überprüfen: Stelle sicher, dass dein Griff weder zu stark noch zu schwach ist. Ein neutraler Griff hilft, die Schlagfläche besser zu kontrollieren.
  • Timing verbessern: Arbeite an einer flüssigen Körperdrehung und einer gleichmäßigen Armbewegung, sodass der Schlägerkopf im richtigen Moment schließt, ohne den Ball nach links zu drücken.

5. Hook

Der Hook ist ein Fehlschlag, bei dem der Ball für einen Rechtshänder extrem von rechts nach links fliegt (für Linkshänder umgekehrt). Im Gegensatz zu einem Draw, der eine kontrollierte Kurve ist, ist der Hook eine übertriebene Links-Kurve, die den Ball oft weit abseits des Ziels landen lässt. Ein Hook entsteht normalerweise, wenn der Schlägerkopf im Treffmoment zu stark geschlossen ist und der Ball mit einem starken Seitenspin nach links geschlagen wird.

Hauptursachen für einen Hook:

  • Zu starker Griff: Wenn du deine Hände zu weit im Uhrzeigersinn drehst (bei einem Rechtshänder), kann das den Schlägerkopf zu stark schließen.
  • Schwungbahn von innen nach außen: Der Schläger kommt zu stark von innen und trifft den Ball mit einer geschlossenen Schlagfläche, was die linke Flugkurve verstärkt.
  • Ungleichgewicht im Schwung: Ein falsches Timing zwischen Körperrotation und Schlägerführung kann ebenfalls einen Hook verursachen.

Tipps zur Korrektur:

  • Griff überprüfen: Achte darauf, dass du einen neutralen Griff hast. Für Rechtshänder sollten zwei bis drei Knöchel der linken Hand sichtbar sein.
  • Schlagfläche kontrollieren: Achte im Abschwung darauf, dass der Schlägerkopf nicht zu früh geschlossen wird. Übe, den Schläger im Treffmoment möglichst gerade zu halten.
  • Schwungbahn justieren: Eine zu extreme Schwungbahn von innen nach außen solltest du durch gezielte Übungen korrigieren, damit der Schläger auf einer neutraleren Bahn zum Ball kommt.

6. Slice

Der Slice ist der wohl häufigste Fehlschlag bei Amateuren. Hier fliegt der Ball nach rechts (für einen Rechtshänder), oft mit einer dramatischen Kurve, die ihn weit vom Ziel wegführt. Ein Slice entsteht, wenn der Schlägerkopf im Treffmoment geöffnet ist und der Ball dadurch einen starken Seitenspin nach rechts erhält. Zusätzlich verläuft der Schwungweg oft von außen nach innen, was den Slice weiter verstärkt.
Hauptursachen für einen Slice:

  • Schwacher Griff: Ein zu schwacher Griff (Hände zu weit gegen den Uhrzeigersinn gedreht) führt dazu, dass der Schlägerkopf im Treffmoment geöffnet ist.
  • Schwungbahn von außen nach innen: Wenn der Schläger auf einer Bahn von außen nach innen kommt, erzeugt dies den Spin, der den Ball nach rechts kurven lässt.
  • Ungleichgewicht im Körper: Eine schlechte Gewichtsverlagerung kann dazu führen, dass der Körper zu stark nach hinten geneigt ist und der Schlägerkopf zu spät geschlossen wird.

Tipps zur Korrektur:

  • Griff stärken: Überprüfe deinen Griff, sodass die linke Hand (bei einem Rechtshänder) zwei bis drei Knöchel zeigt. Das hilft, den Schlägerkopf im Treffmoment zu schließen.
  • Schwungpfad korrigieren: Arbeite daran, den Schläger von innen nach außen zu schwingen. Stell dir vor, du schlägst leicht nach rechts vom Ziel, um den Ball in eine bessere Flugbahn zu bringen.
  • Gewichtsverlagerung: Übe, das Gewicht während des Schwungs auf den vorderen Fuß zu verlagern, um eine stabilere Position im Treffmoment zu erreichen.

7. Push Slice

Der Push Slice kombiniert die Merkmale eines Pushes und eines Slices. Der Ball startet nach rechts und biegt dann noch stärker nach rechts ab. Dies entsteht, wenn der Schläger zu stark von innen nach außen schwingt und die Schlagfläche extrem geöffnet bleibt.

Hauptursachen für einen Push Slice:

  • Stark geöffnete Schlagfläche: Die Schlagfläche bleibt im Treffmoment weit geöffnet, was einen extremen Rechtsdrall verursacht.
  • Übermäßiger Innen-Außen-Schwung: Der Schläger schwingt zu stark nach rechts vom Ziel, was den Slice-Effekt verstärkt.
  • Fehlende Körperrotation: Eine unzureichende Rotation des Oberkörpers verhindert, dass der Schlägerkopf rechtzeitig geschlossen wird.

Tipps zur Korrektur:

  • Schlagfläche neutralisieren: Übe, die Schlagfläche im Treffmoment zu schließen, um den Seitenspin zu verringern.
  • Schwungbahn anpassen: Arbeite daran, die Schwungbahn zu neutralisieren, damit der Schläger direkter durch das Ziel schwingt.
  • Oberkörperrotation verstärken: Stelle sicher, dass du im Abschwung eine ausreichende Rotation des Oberkörpers hast, um den Schläger rechtzeitig zu schließen.

8. Push

Ein Push ist das Gegenteil eines Pulls: Der Ball fliegt gerade nach rechts (für einen Rechtshänder), ohne eine Kurve zu machen. Er startet rechts vom Ziel und bleibt dort. Ein Push entsteht, wenn der Schläger auf einer zu starken Innen-Außen-Bahn geschwungen wird und der Schlägerkopf im Treffmoment leicht geöffnet bleibt.

Hauptursachen für einen Push:

  • Schwungbahn von innen nach außen: Der Schläger kommt zu stark von innen und trifft den Ball auf einer Linie, die rechts vom Ziel liegt.
  • Offene Schlagfläche: Die Schlagfläche bleibt im Treffmoment offen, was den Ball in eine gerade Linie nach rechts schickt.
  • Schwache Rotation: Wenn der Oberkörper im Abschwung nicht ausreichend rotiert, bleibt der Schläger zu weit hinter dem Körper, was zu einem Push führen kann.

Tipps zur Korrektur:

  • Schwungbahn neutralisieren: Übe, den Schläger auf einer geraderen Bahn zu schwingen. Stell dir vor, du schwingst durch das Ziel hindurch, um die Innen-Außen-Bewegung zu verringern.
  • Schlagfläche anpassen: Achte darauf, dass der Schlägerkopf im Treffmoment leicht geschlossen ist, um den Ball auf die gewünschte Flugbahn zu bringen.
  • Körperrotation verbessern: Arbeite an einer besseren Synchronisation von Oberkörper und Armen, um den Schlägerkopf im Treffmoment ins Ziel zu bringen.

9. Pull

Beim Pull startet der Ball sofort nach links (für einen Rechtshänder) und bleibt auf dieser Linie, ohne nach rechts oder links zu kurven. Ein Pull entsteht oft, wenn die Schwungbahn von außen nach innen verläuft und der Schlägerkopf im Treffmoment geschlossen ist.

Hauptursachen für einen Pull:

  • Schwungbahn von außen nach innen: Der Schläger trifft den Ball auf einer Linie, die links vom Ziel liegt.
  • Geschlossene Schlagfläche: Die Schlagfläche ist im Treffmoment zu stark geschlossen, was den Ball nach links fliegen lässt.
  • Fehlerhafte Körperbewegung: Wenn der Oberkörper im Abschwung zu stark nach links schwenkt, kann dies zu einem Pull führen.

Tipps zur Korrektur:

  • Schwungbahn korrigieren: Arbeite daran, den Schläger auf einer neutraleren Bahn zu schwingen, indem du eine gleichmäßigere Körperrotation übst.
  • Schlagfläche überprüfen: Achte darauf, dass der Schlägerkopf im Treffmoment nicht zu stark geschlossen ist, um den Ball auf die gewünschte Linie zu bringen.
  • Balance verbessern: Achte auf eine ausgewogene Gewichtsverlagerung und vermeide übermäßige Seitwärtsbewegungen des Oberkörpers.

10. Pull Hook

Ein Pull Hook startet sofort links vom Ziel (für einen Rechtshänder) und biegt dann weiter stark nach links ab. Im Unterschied zu einem reinen Hook fliegt der Ball nicht erst gerade, sondern von Beginn an in die falsche Richtung. Dies geschieht, wenn die Schwungbahn von außen nach innen verläuft und die Schlagfläche im Treffmoment stark geschlossen ist.

  • Schwungbahn von außen nach innen: Der Schläger schneidet den Ball und führt zu einem schlechten Startwinkel nach links.
  • Geschlossene Schlagfläche: Durch einen zu starken Griff oder eine Überdrehung der Hände schließt sich der Schlägerkopf frühzeitig.
  • Fehlerhafte Körperrotation: Wenn der Oberkörper im Abschwung zu sehr nach vorne schwingt, kann dies einen Pull Hook verstärken.

Tipps zur Korrektur:

  • Schwungpfad anpassen: Übe eine neutralere Bahn, bei der der Schläger direkter zum Ball kommt.
  • Griff neutralisieren: Reduziere den Druck der dominanten Hand und achte auf eine gerade Schlagflächenausrichtung im Treffmoment.
  • Körperbalance trainieren: Vermeide übermäßige Seitwärtsbewegungen des Oberkörpers und halte den Schwung im Gleichgewicht.

11. Push Slice

Ein Push Slice ist ein Schlag, bei dem der Ball nach rechts startet (für einen Rechtshänder) und dann weiter stark nach rechts abbiegt. Das liegt oft an einer Kombination aus einer offenen Schlagfläche und einer Schwungbahn, die zu stark von innen nach außen verläuft. Der Ball erhält so einen übertriebenen Rechtsdrall und landet weit vom Ziel entfernt.

  • Zu starke Innen-Außen-Schwungbahn: Der Schläger schwingt zu stark nach rechts und gibt dem Ball einen Seitenspin.
  • Offene Schlagfläche im Treffmoment: Der Schlägerkopf bleibt offen, was den Ball nach rechts ablenkt.
  • Fehlende Oberkörperrotation: Wenn der Oberkörper nicht ausreichend mitdreht, bleibt der Schläger hinter der Bewegung zurück.

Tipps zur Korrektur:

  • Schwungpfad neutralisieren: Arbeite daran, den Schläger in einer geraderen Linie zu führen, um den Seitenspin zu reduzieren.
  • Schlagfläche schließen: Achte darauf, dass der Schlägerkopf im Treffmoment leicht geschlossen ist, um den Ball in die richtige Richtung zu lenken.
  • Körperrotation verbessern: Dreh den Oberkörper mit dem Schwung mit, um einen flüssigeren, kontrollierteren Schlag auszuführen.

Fazit

Fehlschläge im Golf gehören zum Lernprozess dazu, und es ist wichtig, diese zu verstehen, um gezielt daran zu arbeiten. Indem du die Ursachen erkennst und deine Technik anpasst, kannst du Fehlschläge wie Hook, Slice oder Push minimieren und dein Spiel insgesamt verbessern. Arbeite an deinem Griff, deiner Schwungbahn und deiner Körperrotation, um die Kontrolle über den Ball zu behalten und dein Golfspiel auf das nächste Level zu heben.

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