Die größten Golfregel-Mythen im Detail
Golf ist ein faszinierender Sport, doch es gibt kaum eine andere Sportart, bei der sich so viele Mythen und Missverständnisse um die Regeln ranken. Hier beleuchten wir die häufigsten Irrtümer über Golfregeln und klären auf, was wirklich gilt.
1. „Man darf nie ein Hindernis berühren“
Viele Golfer glauben, dass es verboten ist, Hindernisse wie Sand oder Wasser zu berühren, bevor man den Schlag ausführt. Doch die offiziellen Golfregeln sind hier differenzierter:
- Was wirklich gilt: Seit der Regeländerung 2019 darf man sein Schlagequipment in einem Hindernis abstellen oder den Sand leicht berühren – solange dies nicht absichtlich geschieht, um die Spielbedingungen zu verbessern.
- Beispiel: Wenn dein Ball in einem Bunker liegt, darfst du deinen Schläger in den Sand legen, solange du damit keine Probeschwünge machst oder die Beschaffenheit des Sandes untersuchst.
Merke: Hindernisse berühren ist erlaubt, solange kein Vorteil verschafft wird.
2. „Ein Ball, der aus dem Aus kommt, ist immer verloren“
Dieser Mythos hat wohl schon viele Spieler unnötig Nerven gekostet. Fakt ist: Ein Ball, der aus dem Aus kommt, ist nicht automatisch verloren – zumindest nicht in jedem Fall.
- Was wirklich gilt: Wenn ein Ball ins Aus geht, hat der Spieler mehrere Optionen:
- Zurückkehren zum Punkt des letzten Schlags und einen Strafschlag hinzufügen.
- Seit 2019 gibt es jedoch auch die Alternative zur Platzregel: Gegen zwei Strafschläge darfst du den Ball in der Nähe des Aus-Bereichs droppen, anstatt ihn zurückzuspielen.
- Beispiel: Dein Ball landet knapp hinter der Out-Linie. Mit der neuen Regel kannst du Zeit sparen, indem du in der Nähe des Aus droppst.
Merke: Nicht immer musst du zur Abschlagstelle zurückkehren.
3. „Man muss den Ball immer so spielen, wie er liegt“
Dieser Mythos wird oft als Grundsatz des Golfens betrachtet, doch auch hier gibt es Ausnahmen.
- Was wirklich gilt: In vielen Situationen darfst du den Ball besser legen oder ihn aufnehmen, ohne einen Strafschlag zu kassieren:
- Auf dem Fairway oder in bestimmten Turnieren kannst du den Ball innerhalb einer Scorekartenlänge bewegen.
- Unspielbare Lage: Wenn dein Ball in einer unspielbaren Position liegt, kannst du ihn gegen einen Strafschlag droppen.
- Beispiel: Dein Ball steckt tief im Gras fest und du kannst ihn nicht sauber treffen. Du darfst ihn aufnehmen, einen Strafschlag hinzufügen und in einer besseren Lage weiterspielen.
Merke: Du hast mehr Spielraum, als du denkst – nutze ihn!
4. „Man darf im Bunker keinen Probeschwung machen“
Viele Golfer verzichten aus Angst auf Probeschwünge im Bunker, aber die Regel ist nicht ganz so streng.
- Was wirklich gilt: Du darfst Probeschwünge über dem Sand machen, solange dein Schläger den Sand nicht berührt.
- Beispiel: Vor einem Schlag im Bunker kannst du den Schwung ohne Sandkontakt üben, um Sicherheit zu gewinnen.
Merke: Probeschwünge sind erlaubt, aber der Sand bleibt tabu.
5. „Man darf keinen Ball zweimal schlagen“
Ein Mythos, der für Verwirrung sorgt: Was passiert, wenn du den Ball versehentlich zweimal triffst?
- Was wirklich gilt: Laut Regel 10.1a gibt es keinen Strafschlag, wenn der Ball unbeabsichtigt zweimal getroffen wird. Es zählt nur der eine Schlag.
- Beispiel: Du machst einen Schlag und triffst den Ball versehentlich ein zweites Mal – es wird kein Strafschlag hinzugefügt.
Merke: Solange es unabsichtlich war, bleibt es straflos.
6. „Man darf den Ball nicht reinigen“
Viele Spieler denken, sie dürfen den Ball während der Runde nicht reinigen, aber das ist nicht immer korrekt.
- Was wirklich gilt: Du darfst den Ball reinigen, wenn du ihn aufnimmst, z. B. auf dem Grün oder wenn die Regeln es erlauben.
- Beispiel: Dein Ball landet auf dem Grün und hat Schmutz. Du darfst ihn markieren, aufnehmen und reinigen.
Merke: Solange es regelkonform ist, ist das Reinigen erlaubt.
Fazit: Mythen entlarven und besser spielen
Viele vermeintliche Regeln basieren auf Missverständnissen oder veralteten Informationen. Mit aktuellem Regelwissen kannst du nicht nur stressfreier spielen, sondern auch strategisch klügere Entscheidungen treffen. Vertraue auf die offiziellen Regeln und hinterfrage das „Hörensagen“ auf dem Platz.
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