Gewichtsverlagerung beim Golfschwung
Die **Gewichtsverlagerung** spielt eine entscheidende Rolle im Golfschwung. Sie beeinflusst die Balance, Stabilität, Kraft und letztlich die Präzision des Schlages. Eine korrekte Gewichtsverlagerung sorgt dafür, dass du deine Energie optimal auf den Ball überträgst. In diesem Artikel schauen wir uns an, wie sich das Gewicht während der verschiedenen Phasen des Golfschwungs verändert und warum dies so wichtig ist.
1. Der Stand (Setup)
Im **Setup**, also vor dem eigentlichen Schwung, sollte das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße verteilt sein. Das bedeutet, etwa 50 % des Gewichts auf dem linken und 50 % auf dem rechten Fuß (bei Rechtshändern). Diese gleichmäßige Verteilung sorgt für eine stabile Ausgangsposition und ein ausgewogenes Gleichgewicht.
Bei längeren Schlägen, wie etwa beim Abschlag mit dem Driver, kann das Gewicht leicht auf den **hinteren Fuß** (rechter Fuß bei Rechtshändern) verlagert sein, um eine optimale Ladeposition für den Rückschwung zu schaffen. Hierbei ist es üblich, dass etwa **55-60 % des Gewichts auf dem hinteren Fuß** liegt.
2. Rückschwung (Backswing)
Während des **Rückschwungs** verlagert sich das Gewicht allmählich auf den hinteren Fuß. Ziel dieser Verlagerung ist es, Spannung im Körper aufzubauen, die später im Abschwung freigesetzt wird. Bei einem optimalen Rückschwung sollte etwa **60-70 % des Körpergewichts auf dem hinteren Fuß** sein. Dies geschieht, indem sich der Oberkörper und die Hüften nach hinten drehen, während die Arme den Schläger nach oben und zurückziehen.
Eine korrekte Gewichtsverlagerung auf den hinteren Fuß stellt sicher, dass der Golfer genügend Schwungkraft generieren kann. Wenn das Gewicht zu sehr auf dem vorderen Fuß bleibt, wird es schwierig, genug Power im Abschwung zu entwickeln.
3. Abschwung (Downswing)
Der **Abschwung** ist die Phase, in der die Energie, die im Rückschwung aufgebaut wurde, freigesetzt wird, um den Schlägerkopf durch den Ball zu führen. Hierbei beginnt die Gewichtsverlagerung vom hinteren Fuß auf den vorderen Fuß. Diese Verlagerung wird durch die **Beine und Hüften** eingeleitet – sie starten den Abschwung, bevor die Arme und der Schläger folgen.
Während des Abschwungs wandert das Gewicht stetig nach vorne, sodass beim Treffmoment etwa **80-90 % des Gewichts auf dem vorderen Fuß** sein sollte. Diese Verlagerung auf den vorderen Fuß hilft, den Ball mit maximaler Kraft und Kontrolle zu treffen. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass der Schläger in einer stabilen, geraden Schwungbahn geführt wird.
4. Treffmoment
Im **Treffmoment** ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die gesamte aufgeladene Energie auf den Ball übertragen wird. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Großteil des Gewichts auf dem **vorderen Fuß** liegen (linker Fuß bei Rechtshändern). Ideal ist eine Verteilung, bei der **90 % des Gewichts auf dem vorderen Fuß** lasten und nur noch etwa **10 % auf dem hinteren Fuß** verbleiben.
Diese Gewichtsverlagerung sorgt für einen kräftigen und sauberen Ballkontakt. Wenn das Gewicht zu weit auf dem hinteren Fuß bleibt, resultiert dies oft in einem schwachen Schlag oder einem misslungenen Ballkontakt, da der Schläger den Ball nicht korrekt trifft.
5. Follow-Through (Durchschwung)
Im **Follow-Through**, also der Phase nach dem Ballkontakt, bleibt das Gewicht weiterhin auf dem vorderen Fuß. Während der Schläger seine Schwungbahn fortsetzt, sollte das Gewicht fast vollständig auf dem vorderen Fuß ruhen. Der rechte Fuß (bei Rechtshändern) hebt sich leicht an, sodass nur noch der Fußballen den Boden berührt. Dies zeigt, dass der Großteil des Körpers nun auf dem linken Fuß stabilisiert ist.
Ein vollständiger Follow-Through, bei dem das Gewicht auf dem vorderen Fuß ruht, sorgt für eine saubere, kraftvolle und kontrollierte Schlagbewegung. Ein zu frühes Zurückverlagern des Gewichts auf den hinteren Fuß würde die Schwungbewegung stören und das Gleichgewicht beeinträchtigen.
Wichtige Tipps für die Gewichtsverlagerung:
- Balance bewahren: Zu jedem Zeitpunkt des Schwungs sollte das Gleichgewicht beibehalten werden. Vermeide es, das Gewicht zu sehr nach links oder rechts zu verlagern.
- Körperrotation nutzen: Die Verlagerung des Gewichts wird durch die Hüft- und Schulterrotation unterstützt. Sie sorgt dafür, dass das Gewicht kontrolliert von einem Fuß auf den anderen übertragen wird.
- Timing: Die Gewichtsverlagerung muss im richtigen Timing erfolgen. Beginne die Verlagerung im Rückschwung, führe sie während des Abschwungs fort und halte sie beim Treffmoment auf dem vorderen Fuß.
Fazit: Die Bedeutung der Gewichtsverlagerung im Golfschwung
Eine korrekte **Gewichtsverlagerung** während des Golfschwungs ist entscheidend für Stabilität, Präzision und Kraft. Durch die richtige Verlagerung des Gewichts von hinten nach vorne kann die gesamte Energie des Körpers effizient auf den Ball übertragen werden. Eine fehlerhafte Gewichtsverlagerung führt oft zu unkontrollierten Schlägen und verringert die Schlagweite.
Indem du lernst, das Gewicht in jeder Phase des Schwungs richtig zu verlagern, wirst du nicht nur konstanter, sondern auch kraftvoller und präziser schlagen. Dies ist ein Schlüsselaspekt, um dein Golfspiel auf das nächste Level zu heben.
Foto: Golf Mag Redaktion