Lake-Balls im Golf: Kosten sparen, aber aufpassen!

Alles, was du über die Chancen, Preise und Risiken von Lake-Balls wissen musst

von Tobias Bojko

Was sind Lake-Balls?

Lake-Balls sind gebrauchte Golfbälle, die aus Wasserhindernissen – wie Seen, Teichen oder Wassergräben – auf Golfplätzen geborgen werden.
Nach einer gründlichen Reinigung und oft auch einer Aufbereitung werden diese Bälle als kostengünstige Alternative zu neuen Modellen verkauft.
Der Name „Lake-Balls“ weist darauf hin, dass diese Bälle meist längere Zeit im Wasser lagen, was sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt.

Vorteile von Lake-Balls

Die Nutzung von Lake-Balls bietet mehrere positive Aspekte, insbesondere für bestimmte Spielertypen und Trainingssituationen:

  • Kostenersparnis:Einer der Hauptgründe für den Einsatz von Lake-Balls ist die erhebliche Ersparnis. Sie sind in der Regel zwischen 30 % und 50 % günstiger als neue Bälle.
    Das macht sie ideal für Anfänger oder Spieler, die häufig Bälle verlieren, da die Investition in neue, hochwertige Bälle dadurch reduziert wird.
  • Nachhaltigkeit:Lake-Balls tragen zur Nachhaltigkeit im Golfsport bei. Anstatt dass gebrauchte Bälle entsorgt werden, werden sie recycelt und weiterverwendet.
    Dies reduziert den Ressourcenverbrauch, der bei der Herstellung neuer Bälle entsteht, und hilft, Abfall zu minimieren.
  • Trainingseffekt:Für das tägliche Training, das Üben von kurzen Schlägen, Chips, Pitches oder Putts sind Lake-Balls vollkommen ausreichend.
    Die geringfügigen Unterschiede in der Performance sind für Übungszwecke oft vernachlässigbar, sodass du auf der Range kostengünstig trainieren kannst.

Preisgestaltung

Ein wesentlicher Vorteil von Lake-Balls ist die attraktive Preisgestaltung. Die Preise variieren je nach Marke, Zustand und Qualitätsstufe:

  • Standard Lake-Balls:Diese Bälle kosten häufig zwischen 0,50 € und 1,00 € pro Ball. Sie weisen oft sichtbare Gebrauchsspuren oder kleine Beschädigungen auf, sind jedoch für den normalen Trainingsgebrauch gut geeignet.
  • Hochwertige Lake-Balls:Einige Händler sortieren die gebrauchten Bälle in Qualitätskategorien wie AAA oder Pearl.
    Diese Premium-Lake-Balls liegen preislich etwas höher, sparen aber dennoch zwischen 20 % und 40 % im Vergleich zu neuen Premium-Bällen.

Besonders Spieler, die regelmäßig auf der Range üben und dabei viele Bälle verlieren, können durch den Einsatz von Lake-Balls über die Zeit erhebliche Kosten einsparen.

Nachteile von Lake-Balls

Trotz der genannten Vorteile gibt es auch signifikante Nachteile, die bei der Verwendung von Lake-Balls zu berücksichtigen sind:

  • Qualitätsschwankungen:Die längere Lagerung im Wasser kann die Struktur des Balls beeinträchtigen. Manche Bälle entwickeln Risse im Lack oder zeigen Kerneinbußen und kleine Deformierungen.
    Diese strukturellen Veränderungen können die Flugeigenschaften und die Haltbarkeit des Balls negativ beeinflussen.
  • Leistungsabfall:Ein Ball, der längere Zeit im Wasser lag, saugt sich mit Feuchtigkeit voll. Diese Feuchtigkeitsaufnahme verändert das innere Gleichgewicht des Balls und führt oft zu kürzeren Schlagdistanzen,
    verändertem Spin und unberechenbaren Reaktionen beim Aufkommen.
  • Unsichere Turniereignung:Für Wettkampfsituationen ist Zuverlässigkeit entscheidend. Lake-Balls können durch ihre Vorgeschichte – wie unklare Lagerzeiten, Beschädigungen der Oberfläche oder des Kerns – in ihrer Performance variieren.
    Diese Unsicherheiten können im Turnier den entscheidenden Unterschied machen und dein Spiel negativ beeinflussen.

Warum du sie auf einem Turnier besser nicht verwenden solltest

In einem Turnier ist Präzision und Konstanz das A und O. Da Lake-Balls oft unvorhersehbare Eigenschaften aufweisen,
können sie in kritischen Momenten zu Problemen führen – sei es durch unregelmäßigen Spin, kürzere Schlagdistanzen oder unvorhersehbare Flugbahnen.
Jeder kleine Fehler kann im Wettkampf den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten. Daher wird Spielern, die in Turnieren antreten, geraten, auf neu produzierte Bälle zu setzen,
um eine gleichbleibend hohe Performance zu gewährleisten.

Wie lange Lagerung im Wasser den Ball beeinflusst

Wenn ein Golfball über längere Zeit im Wasser liegt, dringt Feuchtigkeit in die Außenhülle ein. Obwohl moderne Golfbälle mehrschichtige Cover-Strukturen besitzen,
sind sie selten vollständig wasserdicht. Sobald Feuchtigkeit den Kern erreicht, verändert sich die Kompression des Balls. Diese Veränderung wirkt sich direkt auf das Sprungverhalten und die Energieübertragung aus:

  • Kürzere Schlagdistanzen:Die auf den Ball übertragene Energie wird reduziert, was zu einem geringeren Abflug führt.
  • Veränderter Spin:Der Ball kann entweder zu viel oder zu wenig Spin erzeugen – je nachdem, wie die Feuchtigkeit die innere Struktur beeinflusst.
  • Instabiler Ballflug:Die Aerodynamik des Balls wird gestört, sodass unregelmäßige Flugkurven und unerwartete Richtungswechsel auftreten können.

Fazit

Lake-Balls bieten eine attraktive Möglichkeit, beim Training Kosten zu sparen und gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zu leisten.
Für den alltäglichen Trainingsgebrauch oder lockere Golfrunden sind sie eine sinnvolle Alternative, solange du keine hohen Ansprüche an maximale Performance stellst.
Bedenke jedoch, dass längere Wasserlagerung und eventuelle Beschädigungen zu erheblichen Leistungseinbußen führen können.
Im Turnier– oder Wettkampfumfeld, wo konstante Ballleistung und Zuverlässigkeit unabdingbar sind, solltest du daher lieber auf neue Bälle setzen.

Fun Fact

Wusstest du, dass ein durchschnittlicher Golfer im Laufe seines Lebens rund 200 Bälle in Wasserhindernisse versenkt?
Das ist genug, um ein kleines Teichbecken zu füllen – ein kurioser Blick auf die alltäglichen Herausforderungen und Kostenfallen, denen wir auf dem Golfplatz begegnen!

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