Ist ein Trackman sinnvoll und wirklich unverzichtbar für dein Golfspiel?

Ab welchem Handicap solltest du darüber nachdenken?

von Tobias Bojko

Ein Trackman ist ein hochentwickeltes Radargerät, das zur Analyse und Verbesserung des Golfschwungs verwendet wird. Es bietet präzise Daten zu Ballflug, Schlägerbewegung und vielen weiteren Aspekten des Spiels. Doch lohnt es sich, in solch ein teures Gerät zu investieren, oder ist es sinnvoller, es zu leihen? Und ab welchem Handicap sollte man überhaupt darüber nachdenken, einen Trackman zu nutzen? Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile des Kaufens und Leihens eines Trackmans und gibt eine Empfehlung, ab welchem Handicap ein Einsatz besonders sinnvoll ist.

Trackman sinnvoll und was ist ein Trackman überhaupt?

Trackman in der Indoor-Box

Trackman in der Indoor-Box

Ein Trackman verwendet Doppler-Radar-Technologie, um detaillierte Informationen über den Golfschwung und den Ballflug zu liefern. Es misst Parameter wie:

  • Ballgeschwindigkeit
  • Abflugwinkel
  • Spin-Rate
  • Schlägerkopfgeschwindigkeit
  • Smash-Faktor
  • Flugkurve
  • Landewinkel
  • und viele weitere Datenpunkte

Diese Informationen sind wertvoll für Spieler, die ihre Technik verfeinern und ihre Leistung verbessern möchten.

Vorteile des Kaufens

1. Kontinuierlicher Zugang

Der größte Vorteil eines eigenen Trackmans ist der kontinuierliche Zugang zu den Daten. Du kannst jederzeit und überall trainieren, ohne auf Verfügbarkeiten und Mietzeiten achten zu müssen. Das ermöglicht eine flexible und regelmäßige Nutzung, die entscheidend für langfristige Verbesserungen ist.

2. Langfristige Investition

Für passionierte Golfer, die regelmäßig spielen und trainieren, kann sich der Kauf eines Trackmans als langfristige Investition auszahlen. Die kontinuierliche Nutzung kann langfristig zu deutlichen Verbesserungen führen. Ein eigener Trackman bedeutet, dass du ihn über Jahre hinweg nutzen kannst, ohne wiederkehrende Mietkosten.

3. Individuelle Anpassung

Mit einem eigenen Gerät kannst du es perfekt auf deine Bedürfnisse und Vorlieben einstellen. Du kannst eigene Trainingspläne entwickeln und Fortschritte kontinuierlich überwachen. Dies bietet die Möglichkeit, spezifische Schwächen gezielt anzugehen und langfristig zu verbessern.

4. Zeitersparnis

Ein eigener Trackman spart Zeit, da du keine Terminvereinbarungen für das Mieten des Geräts treffen musst und sofort loslegen kannst, wenn es dir passt. Besonders in stressigen Alltagssituationen ist dies ein großer Vorteil.

Nachteile des Kaufens

1. Hohe Anschaffungskosten

Ein Trackman ist eine erhebliche Investition. Die Kosten können mehrere Tausend Euro betragen, was für viele Golfer eine große finanzielle Hürde darstellt. Dies ist besonders für Gelegenheitsgolfer eine Überlegung wert.

2. Wartung und Updates

Ein eigenes Gerät erfordert regelmäßige Wartung und möglicherweise Software-Updates, die ebenfalls Kosten verursachen können. Auch kann es technisch veralten, wenn neue Modelle auf den Markt kommen.

3. Speicherplatz

Ein Trackman benötigt auch physischen Platz für die Lagerung und den Aufbau. Dies kann in kleinen Wohnungen oder bei begrenztem Stauraum ein Problem sein.

Vorteile des Leihens

1. Kosteneffizienz

Das Leihen eines Trackmans ist wesentlich günstiger als der Kauf. Besonders für Gelegenheitsgolfer oder solche, die das Gerät nur sporadisch nutzen möchten, ist das Leihen eine attraktive Option. Du zahlst nur für die tatsächliche Nutzung.

2. Flexibilität

Du kannst einen Trackman leihen, wann immer du ihn benötigst, ohne die hohe Anfangsinvestition tätigen zu müssen. Dies ist besonders nützlich, wenn du nur gelegentlich detaillierte Analysen deines Spiels benötigst.

3. Technologische Aktualität

Durch das Leihen hast du möglicherweise Zugang zu den neuesten Geräten und Technologien, ohne ständig in neue Hardware investieren zu müssen. Du profitierst von den aktuellsten Entwicklungen, ohne ältere Modelle ersetzen zu müssen.

Nachteile des Leihens

1. Begrenzter Zugang

Da du das Gerät nur für eine bestimmte Zeitspanne mietest, bist du in deiner Nutzung eingeschränkt. Spontane Trainingseinheiten sind weniger flexibel möglich. Dies kann die Trainingsroutine stören und den Fortschritt verlangsamen.

2. Langfristige Kosten

Obwohl das Leihen kurzfristig günstiger ist, können sich die Kosten langfristig summieren, besonders wenn du häufig auf das Gerät zugreifen möchtest. Über Jahre hinweg könnten die Leihkosten die Anschaffungskosten eines eigenen Geräts übersteigen.

3. Planung und Verfügbarkeit

Das Leihen eines Trackmans erfordert Planung und ist abhängig von der Verfügbarkeit. Dies kann besonders in der Hochsaison oder vor Turnieren problematisch sein, wenn viele Golfer gleichzeitig Zugriff auf das Gerät benötigen.

Ab welchem Handicap sollte man einen Trackman in Betracht ziehen?

Anfänger (Handicap 36+)

Für absolute Anfänger ist ein Trackman oft nicht notwendig. Zu Beginn stehen grundlegende Techniken und das Erlernen des Spiels im Vordergrund. Hier reichen herkömmliche Trainingsmethoden in der Regel aus. Ein gelegentliches Leihen kann jedoch hilfreich sein, um erste Einblicke in die Schwungdaten zu bekommen und grobe Fehler zu erkennen.

Fortgeschrittene Spieler (Handicap 20-35)

Spieler in dieser Kategorie können bereits von den detaillierten Analysen eines Trackmans profitieren. Das Gerät kann helfen, spezifische Schwächen zu identifizieren und gezielt daran zu arbeiten. Ein Leihen für gezielte Trainingseinheiten oder ein Kauf für ernsthafte Verbesserungen könnte sinnvoll sein.

Erfahrene Spieler (Handicap 10-19)

Für erfahrene Spieler wird ein Trackman besonders wertvoll. Die detaillierten Daten können helfen, das Spiel auf das nächste Level zu heben und Feinheiten zu optimieren. Hier kann der Kauf eines eigenen Geräts lohnenswert sein, da die kontinuierliche Nutzung und Datenanalyse zu deutlichen Leistungssteigerungen führen kann.

Profi- und Low-Handicap-Spieler (Handicap <10)

Für diese Spieler ist ein Trackman fast unverzichtbar. Die präzisen Daten können entscheidend sein, um das eigene Spiel weiter zu verfeinern und auch kleinste Verbesserungen zu erzielen. Ein eigener Trackman bietet die Möglichkeit, detaillierte Analysen jederzeit durchzuführen und das höchste Leistungsniveau zu erreichen.

Wann macht ein Trackman keinen Sinn?

Trackman sinnvoll

Trackman Vor- und Nachteile

Ein Trackman macht keinen Sinn, wenn:

  • Gelegenheitsgolfer: Du spielst nur selten und möchtest hauptsächlich aus Spaß am Spiel teilnehmen. Die hohen Kosten und die detaillierte Analyse könnten in diesem Fall übertrieben sein.
  • Anfänger ohne Grundkenntnisse: Anfänger, die gerade erst anfangen, die Grundlagen des Golfsports zu erlernen, können sich auf grundlegende Techniken und Übungsstunden konzentrieren, bevor sie sich mit fortgeschrittener Technologie befassen.
  • Budgetbeschränkungen: Wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind, können die hohen Anschaffungskosten eines Trackmans nicht gerechtfertigt werden, besonders wenn es günstigere Alternativen gibt.
  • Kein Zugang zu Trainingsmöglichkeiten: Wenn du keinen regelmäßigen Zugang zu einem Golfplatz oder einer Driving Range hast, kann ein Trackman nicht optimal genutzt werden.

Ab wann ist ein Trackman fast schon Pflicht?

Ein Trackman wird fast zur Pflicht, wenn:

  • Low-Handicap-Spieler und Profis: Spieler mit einem Handicap unter 10 und professionelle Golfer profitieren immens von der präzisen Datenerfassung und der Möglichkeit, ihr Spiel kontinuierlich zu verfeinern.
  • Ambitionierte Golfer: Golfer, die ernsthaft daran interessiert sind, ihr Spielniveau zu heben und regelmäßig trainieren, werden den Trackman als unverzichtbares Werkzeug zur Verbesserung ihrer Technik und Performance finden.
  • Trainer und Coaches: Golftrainer und Coaches, die detaillierte Analysen für ihre Schüler bereitstellen möchten, sollten einen Trackman besitzen, um die bestmögliche Trainingsunterstützung zu bieten.
  • Wettkampforientierte Spieler: Spieler, die an zahlreichen Turnieren teilnehmen und in der Wettbewerbslandschaft erfolgreich sein möchten, benötigen die präzisen Daten eines Trackmans, um ihr Spiel auf das höchste Niveau zu bringen.

Was kann man mit einem Trackman verbessern?

1. Schlägerkopfgeschwindigkeit

Durch die Messung der Schlägerkopfgeschwindigkeit können Spieler erkennen, wie sie ihre Schwunggeschwindigkeit erhöhen können, um längere Drives zu erzielen.

2. Ballgeschwindigkeit

Die Ballgeschwindigkeit ist ein entscheidender Faktor für die Schlagweite. Ein Trackman hilft, den Einfluss verschiedener Techniken und Schläger auf die Ballgeschwindigkeit zu verstehen.

3. Abflugwinkel und Spin-Rate

Optimale Abflugwinkel und Spin-Raten sind entscheidend für die Flugbahn und Weite des Balls. Ein Trackman ermöglicht es, diese Parameter präzise zu messen und anzupassen.

4. Schlaggenauigkeit

Durch die Analyse der Flugkurve und Landewinkel des Balls können Spieler ihre Zielgenauigkeit verbessern. Dies ist besonders beim Approach- und Kurzspiel wichtig.

5. Schwungpfad und Eintreffwinkel

Detaillierte Daten über den Schwungpfad und den Eintreffwinkel helfen dabei, den Schwung zu optimieren und unerwünschte Schlagarten wie Slices oder Hooks zu eliminieren.

Fazit

Ein Trackman kann ein wertvolles Werkzeug für Golfer jeder Spielstärke sein, doch die Entscheidung, ob man einen kaufen oder leihen sollte, hängt von mehreren Faktoren ab. Anfänger können auf einen Kauf zunächst verzichten und das Gerät leihen, wenn detaillierte Analysen benötigt werden. Fortgeschrittene und erfahrene Spieler sollten abwägen, wie oft sie den Trackman nutzen und ob sich eine langfristige Investition lohnt. Profi- und Low-Handicap-Spieler profitieren am meisten von einem eigenen Gerät, da sie kontinuierlich auf die präzisen Daten zugreifen können, um ihr Spiel zu optimieren.

Letztendlich hängt die Entscheidung vom individuellen Bedarf, der Trainingshäufigkeit und den finanziellen Möglichkeiten ab. Ein Trackman bietet immense Vorteile für die Analyse und Verbesserung des Spiels, und egal ob gekauft oder geliehen, er kann einen erheblichen Einfluss auf die Leistung eines jeden Golfers haben.

Fotos: Golf Mag Redaktion

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