Golf mag auf den ersten Blick wie ein schonender Sport erscheinen, doch auch auf dem Grün kann es zu Verletzungen kommen. Besonders durch die wiederholten Bewegungsabläufe und die intensive Beanspruchung bestimmter Muskelgruppen sind Golfer anfällig für spezifische Verletzungen. In diesem Artikel geben wir dir wertvolle Tipps zur Prävention und zeigen auf, wie du typische Golfverletzungen richtig behandelst und vorbeugst.
1. Typische Golfverletzungen und ihre Ursachen
a) Golferellenbogen (Mediale Epicondylitis)
Der Golferellenbogen ist eine Entzündung der Sehnenansätze am inneren Ellenbogen, die durch wiederholte Beugung und Streckung des Handgelenks verursacht wird. Diese Verletzung tritt häufig bei Golfern auf, die ihren Schlägergriff zu fest halten oder die Schwungtechnik nicht korrekt ausführen.
b) Rückenschmerzen
Die Rotation des Oberkörpers während des Schwungs kann zu Überbelastungen und Verspannungen im unteren Rückenbereich führen. Falsche Technik, eine unzureichende Rumpfstabilität oder mangelnde Flexibilität sind oft die Ursachen für Rückenschmerzen bei Golfern.
c) Schulterschmerzen
Schulterschmerzen, insbesondere in der Rotatorenmanschette, sind eine häufige Verletzung, die durch die hohe Belastung der Schulter beim Schwung entsteht. Fehlhaltungen, Überbeanspruchung und mangelnde Aufwärmübungen tragen zu diesem Problem bei.
d) Handgelenksverletzungen
Das Handgelenk ist beim Golfschwung hohen Belastungen ausgesetzt, insbesondere beim Kontakt mit dem Boden oder beim Treffen von dicken Grasbüschen. Überbeanspruchung oder plötzliche Belastungen können zu Sehnenentzündungen oder gar zu Frakturen führen.
2. Präventionsmaßnahmen
a) Aufwärmen und Dehnen
Ein gutes Aufwärmprogramm vor dem Spiel ist unerlässlich. Beginne mit leichten kardioaktiven Übungen wie einem kurzen Spaziergang oder leichtem Joggen, gefolgt von dynamischen Dehnübungen, die besonders die Schultern, den Rücken und die Beine vorbereiten. Auch spezifische Dehnübungen für die Handgelenke und den unteren Rücken sollten nicht fehlen.
b) Technikschulung
Eine saubere Technik ist der Schlüssel zur Verletzungsprävention. Investiere Zeit in Trainerstunden, um deinen Schwung zu optimieren. Besonders wichtig ist es, eine Überdrehung des Oberkörpers zu vermeiden und auf eine gleichmäßige Gewichtsverlagerung zu achten.
c) Stärkung der Muskulatur
Eine gezielte Stärkung der Rumpfmuskulatur, der Schultern und der Arme kann helfen, die Belastungen besser zu verteilen. Krafttraining und Core-Übungen wie Planks oder seitliche Beinheben sind dabei besonders effektiv. Ergänze dein Training durch Stabilitätsübungen, um die allgemeine Balance und Körperkontrolle zu verbessern.
d) Ausrüstung anpassen
Achte darauf, dass deine Golfschläger und andere Ausrüstungsgegenstände gut auf deine körperlichen Voraussetzungen abgestimmt sind. Ein falscher Schlägergriff oder zu harte Schäfte können die Belastung auf Gelenke und Muskeln erhöhen.
3. Behandlung von Golfverletzungen
a) Ruhe und Schonung
Bei akuten Schmerzen solltest du das Spiel sofort unterbrechen und den betroffenen Bereich schonen. Überbeanspruchung kann zu chronischen Problemen führen, die eine längere Auszeit erfordern.
b) Eis- und Wärmebehandlung
Bei Schwellungen und Entzündungen hilft es, den betroffenen Bereich mit Eis zu kühlen, um Schmerzen zu lindern und die Schwellung zu reduzieren. Wärmebehandlungen sind hingegen bei chronischen Verspannungen sinnvoll, um die Durchblutung zu fördern und die Muskeln zu entspannen.
c) Physiotherapie
Physiotherapie ist oft ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation. Ein Physiotherapeut kann dir gezielte Übungen zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und zur Stärkung der betroffenen Muskeln zeigen. Auch manuelle Therapieformen wie Massagen oder Mobilisierungen kommen zum Einsatz.
d) Medizinische Versorgung
In schweren Fällen, wie etwa bei starken Entzündungen, Sehnenrissen oder Frakturen, ist ein Arztbesuch unerlässlich. Ein Facharzt kann die genaue Diagnose stellen und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung oder sogar eine Operation verordnen.
4. Langfristige Erholung und Rückkehr zum Spiel
Die Rückkehr zum Golf sollte schrittweise erfolgen, um Rückfälle zu vermeiden. Beginne nach einer Verletzung mit leichten Trainingseinheiten und steigere die Intensität langsam. Achte weiterhin auf eine gute Technik und höre auf deinen Körper – bei den ersten Anzeichen von Überlastung solltest du sofort eine Pause einlegen.
Fazit
Prävention ist der beste Schutz vor Golfverletzungen. Mit einer guten Vorbereitung, der richtigen Technik und einer abgestimmten Ausrüstung kannst du dein Spiel genießen und Verletzungen vermeiden. Sollte es dennoch zu einer Verletzung kommen, sind Geduld und eine fachgerechte Behandlung entscheidend, um schnell wieder fit zu werden. So kannst du auch in Zukunft mit Freude und ohne Schmerzen auf dem Grün stehen.
Foto: khampiranon/stock.adobe.com